Bericht: Tarja & Stratovarius – A Nordic Symphony 2018 – Matrix Bochum – 09.10.2018

Bericht: Tarja & Stratovarius – A Nordic Symphony 2018 – Matrix Bochum – 09.10.2018

Am 01. Oktober 2018 starteten TARJA und STRATOVARIUS ihre Doppel-Headliner Tour unter dem Banner „A Nordic Symphony“ in Frankfurt. Eine Woche später, genauer am 09. Oktober, machte die Tour halt in der kultträchtigen Matrix zu Bochum. Als Support hatten die Co-Headliner die britischen Symphonic-Folk-Metaller von SERPENTYNE mit dabei. Der Abend sollte also bereit im Vorfeld einen symphonischen Metal Genuss der obersten Güte versprechen.

Kurz nach, leicht verspätetem, Einlassbeginn war die lange Röhre der Matrix moderat gefüllt und den gut gelaunten Metallern allen alters stand die Vorfreude auf den Abend ins Gesicht geschrieben – für einen Dienstag Abend ein ganz ordentlicher Anblick. Die Einleitung in den symphonischen Abend übernahm dann stimmgewaltig die britische Sängerin Maggiebeth Sand von eben SERPENTYNE. So richtig sprang der Funkte der Begeisterung in die Publikumsmenge dann über als das Quintett in den Folkigeren Teil ihres Schaffens überging: stilecht, wie man es dabei von Folk und Weltmusik erwartet, mit Dudelsack und klassisch inspirierten Rhythmen.

Serpentyne lieferten eine würdige Support-Show ab, das Programm war abwechslungsreich und die symponische-energiereihe Stimme der Frontfrau passte sich erstaunlich gut in das Bett aus Folkmelodien ein. Doch nach knapp 40 Minuten war das Set leider schon zu Ende und trotz vereinzelter Wünsche nach „Zugaben“ fing direkt der Umbau der kleinen Bühne an.

Nach einer kurzen Umbaupause ging es dann auch nahtlos mit dem ersten Hauptact des Abends weiter, etwas befremdlich ließt sich das schon aber wie sollte man anders einen Co-Headliner würdigen? Anders als bei so mancher Release Show sollte bei STRATOVARIUS wieder die Musik im Vordergrund stehen, die Bühne zeigt sich dementsprechend kahl und ohne viel Schnick-Schnack. Die finnischen Power Metaller haben auf dieser Tour ihr neues Album „Enigma – Intermission II“ im Gepäck, das unter anderem auch drei neue Songs enthält.

Die ersten Klänge des Openers „Eagleheart“ machten klar wohin die Reise des Abends gehen wird und das die Herren trotz Live-Kreativpause absolut nichts verlernt haben. Die Band legt auch nach über 30 Jahren eine Präsenz an den Tag von der sich so mancher junger Künstler etwas abschneiden kann. Der glasklare Sound und die kraftvolle Darbietung tut ihr übrigens dazu die bei die Show ordentlich voranzutreiben.

Bericht: Tarja & Stratovarius - A Nordic Symphony 2018 - Matrix Bochum - 09.10.2018

Mit der Setliste des Abends zeigte sich die Band, ganz wie der Opener, von einer sehr wandelbaren Natur: Die Spannweite reichte vom brandneuen „Oblivion“ über die ruhigeren Klassiker „Against The Wind“ und „4000 Rainy Nights“ bis hin zu den treibenden Powermetal Hymnen alá „Black Diamond“ . Nach ungefähr 60 Minuten neigte sich der Auftritt dem Ende zu und das gesamte Publikum forderte, wie aus einer Kehle, nach dem einen Lied ohne das ein Stratovarius Konzert inzwischen nicht mehr denkbar wäre – so langsam sollte es sich doch rumgesprochen haben das es „Hunting High And Low“ als i-Tüpfelchen am Schluss gibt… Die versammelte Fangemeinde brüllte aus vollen Kehlen bei den Mitsingparts und nach ein paar Anheizungsaufrufen zeigte sich dann auch KeyboarderJens Johansson beeindruckt. Die Truppe rund um Sänger Kotipelto war sichtlich dankbar für die Unterstützung und den jahrzehntelangen, treuen Support der Fans. So bewiesen sie eindrucksvoll das sie sich noch lange nicht in den Ruhestand verabschieden müssen.

Setliste

  1. Eagleheart
  2. Forever Free
  3. Oblivion
  4. Shine in the Dark
  5. Paradise
  6. Guitar Solo
  7. 4000 Rainy Nights
  8. Keyboard Solo
  9. Black Diamond
  10. Destiny
  11. Forever
  12. Unbreakable
  13. Hunting High and Low

Songverteilung

Visions: 3
Destiny: 2
Solos: 2
Elements, Part 1: 1
Enigma: Intermission II: 1
Episode: 1
Eternal: 1
Infinite: 1
Nemesis: 1
Unter tosendem Applaus, verziert mit dem ein oder anderen Fangirl-Geschrei, betritt schließlich die finnische Metal-Queen TARJA die Bühne. Die Grippeerkrankung der letzten Wochen ist vollends auskuriert und so gibt die Ex-Nightwish-Frontfrau bereits mit dem Opener „Demons in You“ alles. Beim zweiten Song, dem sehr poppig angehauchten „500 Letters“, kennt das Publikum kein halten mehr und auch die restliche Band fühlt sich von der Energie welche TARJAausstrahlt sichtlich beeindruckt. Wieder einmal stechen Gitarrist Alex Scholpp und Cellist Max Lilja ins heraus. Die beiden legen eine Spielfreude an den Tag welche nach dem eher routinierten Standardkonzert von STRATOVARIUS eine wahre Wohltat für Augen und Gemüt bietet.

Auch TARJA selbst lässt kaum Zweifel aufkommen und beeindruckt stimmlich sowie mit ihrer Präsenz und Vielfalt wie eh und je. Die erste Hälfte der Show steht dabei ganz klar unter einem härteren Stern und ist geprägt von Rocksongs und schnellen Energieentladungen bevor die zweite Hälfte ins episch-theatralisch umschwenkt. Besonders positiv daran ist das die Sängerin endlich sämtliche Nightwish Stücke von ihrer Setliste verbannt, und somit mit der Vergangenheit abgeschlossen, hat. Die Größe und den Erfolg von Nightwish in allen Ehren, doch TARJAmuss sich nicht mehr hinten dem was einmal war verstecken. Sie hat sich das Recht aus den Schatten gestrigen Großtaten zu entfließen wahrlich erspielt.

Bericht: Tarja & Stratovarius - A Nordic Symphony 2018 - Matrix Bochum - 09.10.2018

Mit dem bezaubernden „Victim of Ritual“ und dem abschließenden, erneut rockigerem, „Until my last Breath“ beschließt die Finnin nach ebenfalls knapp 70 Minuten den Konzertabend. Von der beeindruckenden Licht-Show der Symphonic Metallern bis hin zur technischen Perfektion, welche die Band auch in den ausschweifenden Instrumentalsoli unter Beweis stellte. Ein symphonischer Abend der Meisterklasse.

Setliste

  1. Demons in You
  2. 500 Letters
  3. Little Lies
  4. Undertaker
  5. Deliverance
  6. Calling from the Wild
  7. Diva
  8. Love to Hate
  9. Innocence
  10. I Walk Alone
  11. Victim of Ritual
  12. Until My Last Breath

Songverteilung

The Shadow Self: 6
Colours in the Dark: 3
What Lies Beneath: 2
My Winter Storm: 1

Über den Autor

Markus Felix

? Betreiber • ✍️ Chefredakteur • ? Offizieller Fotograf und Person für alles bei PushingPixels.de